Sessel und Sofa neu kaufen oder neu beziehen lassen?
Ein Sessel oder Sofa stellt für viele Menschen einen gemütliche Lieblingsplatz zum Relaxen nach einem stressigen Arbeitstag oder zu Faulenzen am Wochenende dar. Im Laufe der Jahre setzt der Alltag dem Lieblingssessel oder dem Traumsofa jedoch ziemlich zu und das Aussehen verschlechtert sich zusehens. Stoff- und Lederbezüge verschmutzen, nutzen sich ab, verblassen und verlieren an Farbe. Nähte und Kapitonierungen gehen auf und die Unterfederung leiert aus. Insbesondere bei Familien mit Kindern und Haustieren, für die das Sofa meistens den Mittelpunkt der Wohnung darstellt, ist der Verschleiß irgendwann nicht mehr zu übersehen und der Wunsch nach etwas Neuem erwacht.
Oftmals kommt es auch vor, dass sich das einstige Lieblingsstück noch in einem beachtlichen Erhaltungszustand befindet, aber durch seinen aus der gegenwärtigen Perspektive altmodischen Bezug einfach aus der Zeit gefallen wirkt, da Mode- und Möbeltrends kommen und gehen, der persönliche Geschmack sich im Laufe der Zeit verändert hat und dementsprechend auch der individuelle Einrichtungsstil.
Während sich so manche Verschmutzungen durch eine Reinigung beseitigen lassen und so das Möbel neu erstrahlen lassen, ist das bei Abnutzungserscheinungen nicht so einfach möglich. Ein in die Jahre gekommenes Polstermöbel muss allerdings nicht zwangsläufig auf dem Sperrmüll landen und durch einen Neukauf im Möbelhaus ersetzt werden, denn ein versierter Polsterer kann solchen Sesseln und Sofas neues Leben einhauchen und somit die Lebensdauer erheblich verlängern. Wenn nicht nur der Bezug verschlissen ist und auch die Polsterung durchgesessen ist, bietet es sich zudem an, die Möbel aufpolstern zu lassen und so den ursprünglichen Sitzkomfort wieder herzustellen.
Lohnt sich das?
Ob es sich lohnt ein Polstermöbel neu beziehen und aufpolstern zu lassen hängt davon ab, ob es sich um ein qualitativ hochwertiges Exemplar mit einem stabilen Gestell handelt. Das Grundgestell sollte aus solidem Massivholz sein, vorzugsweise Buche, und die einzelnen Elemente sollten verleimt, verzapft und verdübelt sein, damit diese dauerhaft fest miteinander verbunden sind und das Gestell nicht wackelt und eine lange Lebensdauer hat. Polstermöbel mit einem Grundgerüst aus Spanplatten haben eine geringere Lebensdauer und ein Neubezug lohnt sich daher meist nicht. Wenn ein Polstermöbel viel wiegt ist das nicht unbedingt ein Zeichen von hoher Qualität und der Verarbeitung von qualitativ hochwertigen Materialien, da Spanplatten sehr schwer sind und somit lediglich eine hohe Qualität vortäuschen.
Bei billigen Polstermöbeln aus dem Möbelmarkt, die meist als industriell gefertigte Massenware in Fernost oder Osteuropa produziert wurden, lohnt sich ein Neubezug und eine Aufpolsterung in den meisten Fällen nicht, da es günstiger ist, ein vergleichbares Möbelstück im Möbel Discount neu anzuschaffen.
Bei Markenmöbeln, Erbstücken oder antiken Polstermöbeln macht ein Neubeziehen und Aufpolstern durch einen erfahrenen Polsterer in den meisten Fällen aber Sinn. Diese Möbel sind in der Regel qualitativ sehr hochwertig aufgebaut und weisen eine viel bessere Grundsubstanz auf als industriell gefertigte Massenware. Ein Neubezug verlängert die Nutzungsdauer dieser Möbel in einem lohnenden Verhältnis zu den Kosten und bietet somit eine echte Alternative zum Neukauf im Möbelhaus. Polsterer können an diesen Möbeln Restaurierungen durchführen, Unterfederungen erneuern und einen neuen Stoff oder ein neues Leder aufpolstern. Gerade, wenn jemandem sein Möbel im Laufe der Jahre ans Herzen gewachsen ist, ist die Aufarbeitung durch einen erfahrenen Polsterer ihr Geld wert. Möbelstücke mit Charakter, denen man ihre Geschichte ansieht und die in einer solchen Form auch nicht mehr hergestellt werden sind echte Eyecatcher. Im Rahmen des Neubezugs kann man aktuelle Trends und den eigenen Einrichtungsstil in den neuen Bezug einfließen lassen und so das Möbel individuell gestalten.
Kosten des Neubezugs
Entscheidend für die Höhe der Kosten eines Neubezugs ist Größe des Möbels, der Arbeitsumfang den der Polsterer zu erledigen hat und die Qualität der ausgewählten Materialien, insbesondere des Bezugsmaterials. Der Arbeitsaufwand des Polsterers steigt im Allgemeinen mit der Komplexität der Form des Möbels. Auch wenn zum Beispiel durchgesessene Federkerne ersetzt werden müssen oder Sanierungsarbeiten am Holzgestell durchzuführen sind, ist mit höheren Kosten zu rechnen, als wenn man lediglich den Bezug austauschen möchte.
Die Kosten für den Neubezug setzen sich vor allem aus den Arbeitskosten, da das Neubeziehen eines Polstermöbels sehr arbeitsintensiv ist, und des Kosten des ausgewählten Bezugsmaterials zusammen. Hinzu kommen noch diverse Polstermaterialien und die Mehrwertsteuer in Höhe von 7,7 % in der Schweiz und 19 % in Deutschland. Zusätzlich können noch Kosten für den Transport der Möbel hinzukommen, was mit der entsprechenden Polsterei im Vorfeld abgeklärt werden sollte. Wie viel Arbeitsstunden für ein bestimmtes Möbel benötigt werden kann ein erfahrener Polsterer nach Inaugenscheinnahme ziemlich genau einschätzen. Abhängig von der Region können die Arbeitskosten jedoch unterschiedlich ausfallen. In der Regel erstellt der Polsterer einen individuellen Kostenvoranschlag für den Arbeitsaufwand und berät, ob der Arbeitsaufwand Sinn macht. Somit erfahren Sie, was auf Sie zukommt und mit welchen Kosten Sie zu rechnen haben. In der Regel kommen die Profis von einer Polsterei aus Ihrer Nähe zu Ihnen nach Hause und begutachten das Möbel vor Ort, um abschätzen zu können, was an Arbeitsaufwand erforderlich ist.
Was für den Bezug an Kosten anfällt hängt vom Geschmack des Kunden ab, da die verschiedenen Stoffe und Leder sehr unterschiedliche Preise aufweisen. Im Allgemeinen kann man davon ausgehen, dass ein Lederbezug teurer kommt als ein Stoffbezug.
Manche Polstereien lassen den Kunden die Wahl, ob sie das Bezugsmaterial selber zur Verfügung stellen dürfen oder ob sie es über die Polsterei zu beziehen haben. Besprechen Sie diesen Punkt am besten im Rahmen des Kostenvoranschlags vorab mit der Polsterei, die die Arbeiten an Ihrem Polstermöbel durchführen soll.
Der richtige Bezug
Welcher Bezug ausgewählt wird ist in erster Linie eine individuelle Geschmacksache, wobei aber auch Qualitätskriterien nicht außer acht gelassen werden sollten, damit der Bezug im Rahmen seiner zu erwartenden Beanspruchung auch lange hält. Ob man sich für einem Stoffbezug oder lieber für einen Lederbezug entscheidet, hängt von der persönlichen Vorliebe ab. Welchen Bezug man auch auswählt, in jedem Fall wird das alte Möbel zu einem Unikat, das entweder zeitlos oder entsprechend aktueller Modetrends gestaltet werden kann.
Bei Stoffbezügen ist als wesentliches Kriterium der Widerstandsfähigkeit gegen Abnutzung auf die Scheuerbeständigkeit des Stoffes zu achten, die als Wert in Scheuertouren angegeben wird. Um die Scheuerbeständigkeit eines Stoffes zu ermitteln, werden unter Laborbedingungen der zu testende Stoff und ein Gewebe aneinander gescheuert (Martindale-Methode). Ein Möbelstoff ist umso strapazierfähiger, desto höher der angebebene Wert der Scheuertouren ist. Für regelmäßigen Gebrauch in privaten Haushalten wird ein Wert von mindestens 15.000 Scheuertouren empfohlen. Zu beachten ist jedoch, dass ein Stoff, wenn er auf weicher Unterpolsterung aufgepolstert wird, eine höhere Strapazierfähigkeit gegen Abnutzung aufweisst, als wenn er auf hartem Untergrund verwendet wird.
Polstereien
48619 Heek-Ahle - www.polsterei-serkowsky.de
58453 Witten - www.polsterei-witten.de
81541 München - www.polsterprofi-muenchen.de
95119 Naila - www.polsterei-poessnecker.de